Anfang Oktober hab ich Brennesseln gesammelt und getrocknet. Das mache ich normalerweise im Juli/August, bin aber dieses Jahr nicht dazu gekommen. Durch die günstige Witterung sind noch mal richtig viele kräftige, grüne Brennesseln nachgewachsen, die ich zuerst in der Sonne vorgetrocknet habe. Dann kamen sie in den Trockner (aus energiespargründen nur 3-4 Stunden), am nächsten Tag nochmal Sonne. Das ging 3-4 Tage, bis die Brennesseln schließlich richtig kross waren und nun gut haltbar sind.

Von den getrockneten Brennesseln entferne ich die dicken Stengel und lagerne die Blätter locker in einem verschlossenen Eimer. Die Brennesseln verarbeite ich nach und nach zu Pulver und reichere damit im Winter Speisen und Getränke an.

Man sollte von den Pflanzen nur das obere drittel nehmen und natürlich nur schöne, gesunde Pflanzen, die nicht von Insekten befallen sind. Ganz wichtig: Wenn die Blätter im Frühjahr noch lila oder dunkel sind, dann nicht ernten. Das bedeutet nämlich, dass noch viel Nitrat in den Blättern gespeichert ist, dass erst nach und nach durchs Sonnenlicht abgebaut wird.

Was steckt in Brennesseln? Hierzu habe ich in meinem Lieblingsbuch, “Die Kräuter in meinem Garten” für Euch nachgeschaut:

Die Eigenschaften sind: hautreizend (okay, das ist nicht so positiv), blutbildend, stoffwechselanregend, durchfallhemmend, blutdrucksenkend, schleimlösend, wassertreibend, stärkend, blutreinigend, cholesterinsenkend

Hier noch ein paar Auszüge aus dem Buch, S. 130/131:

“Für Hippokrates, den berühmten Arzt der Antike, war die Brennessel die wichtigste Pflanze zur Blutreinigung und daran hat sich nichts geändert. Brennessel ist eine der wichtigsten Heilpflanzen zur Vermeidung von Blutarmut und Eisenmangel, ein Vitalisierungsmittel für Leber, Bauchspeicheldrüse, Magen, Darm und Galle. … sie hilft bei Harnwegsinfekten und bei Prostatavergrößerung… heilsam für Gicht und Rheumakranke…”

Meine Brennesseln hatten diesmal keine Samen (da sie im Sommer zurückgeschnitten worden sind), ich ernte aber auch gerne welche mit Samen. Dazu liest man im obigen Buch: „Nesselsamen sind ein Mittel besonderer Art. Sie regen die Körperfunktionen an und sind ein (auch im sexuellen Bereich) stärkendes Tonikum. Der Lebenswecker ist vor allem älteren Personen zu empfehlen, die vitalisierenden Hormone tun aber auch Rekonvaleszenten gut.“

Zu guter Letzt: Ja, ich weiß, man schreibt die Pflanze mittlerweile mit 3 N. Das ist so verdreht wie vieles heutzutage. Was waren das noch für Zeiten in Deutschland und auf der Welt, als man Brennessel noch mit 2 N schrieb… Deshalb bleib ich dabei!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert